Tango und Weltkino

20,00

Autor: Pedro Ochoa
350 Seiten und 40 Fotos
ISBN 978-3-939871-33-0

Während der 1990er Jahre war es für alle Bewohner von Buenos Aires eine angenehme Überraschung ins Kino zu gehen und dort auf ausländische Filme zu treffen, in denen Tango getanzt wurde oder die Tango in ihre Filmmusik aufnahmen.

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Während der 1990er Jahre war es für alle Bewohner von Buenos Aires eine angenehme Überraschung ins Kino zu gehen und dort auf ausländische Filme zu treffen, in denen Tango getanzt wurde oder die Tango in ihre Filmmusik aufnahmen. Im Laufe der Zeit bemerkten die Cineasten, dass es sich nicht nur um einen oder zwei Filme handelte, sondern um viele, die auf die eine oder andere Weise den Tango aufgriffen. Es war eine Überraschung, wirklich ein völlig neues Phänomen; das ausländische Kino hatte sich noch nie zuvor mit solcher Häufigkeit mit dem Tango beschäftigt.

Nach und nach wurde es normal Filme wie Twelve Monkeys, Schindlers Liste oder Der Duft der Frauen zu sehen, und sogar Filme die sich ausschließlich dem Tango widmeten, wie The Tango Lesson von Sally Potter oder Tango von Carlos Saura.

Schließlich kam der Moment, an dem wir erkennen mussten, dass es sich nicht um einen Zufall handelte oder um vereinzelte Fälle, sondern um ein bedeutendes Phänomen, das außerdem mit einer generellen Wiederentdeckung des Tangos in diesem Jahrzehnt einherging.

Aus der Neugier an diesem Phänomen entstand die Idee, alle ausländischen Filme zu beleuchten, die Tanz, Musik oder jegliche andere Beziehung zum Tango haben.

Anfänglich war geplant, ein oder zwei Dutzend jener Filme zu untersuchen, aber nachdem die systematische Suche begonnen hatte, vermehrten sich die Titel zu einer Liste aus mehreren Hundert Filmen.

Außerdem weitete sich die Suche zeitlich und räumlich aus. Räumlich, denn nicht nur Europa und die USA waren vom Tangofieber befallen, sondern die ganze Welt, von Hong Kong bis Kolumbien, von Australien bis Palästina. Zeitlich, denn es ist nicht völlig korrekt, dass der Tango sich erstmalig im Kino der 90er Jahre häufte. In Wahrheit gab es die erste Welle ausländischer Filmer, die sich dem Tango widmeten, in den 1910er Jahren, sogar noch vor Rodolfo Valentino.

Seit seiner Anfänge weckt der Tango Neugier, Interesse und Leidenschaft in allen Ländern. Das Kino, Spiegel der Identität der Nationen, wusste diese Gefühle auszudrücken.

Heute, nach mehr als einem Jahrhundert Tango und Kino, bilden die ausländischen Filme, die sich dem Tango widmen, ein der Untersuchung würdiges Kulturgut. Jede Filmszene, die wir im Anschluss sehen werden, stellt einen extrem sensiblen Gefühlsausdruck dar, den der Tango bei den Schöpfern und beim Publikum in aller Welt hervorruft. Jene, die die Wirkung unseres Tanzes, unserer Musik und unserer Kultur auf die weltliche Traumwelt kennenlernen möchten, werden wohl kaum eine bessere Quelle finden als diese Filme.

Pedro Ochoa ist Tänzer, Musiker und Schriftsteller, und hat in jedem dieser Gebiete Bedeutendes erreicht.

Als Tänzer bildete er Teil des Paares, das im Jahre 2011 die 9. Tanzmeisterschaft der Stadt Buenos Aires gewann.

Als Musiker wurde sein Werk “Tierra viva” (Lebende Erde) im Jahre 2012 bei der 59° Internationalen Tribüne der Komponisten in Stockholm, Schweden, ausgezeichnet. Organisiert vom Internationalen Musikrat der UNESCO hat dieses Forum in vorherigen Ausgaben bereits herausragende Avantgarde-Musiker hervorgehoben, darunter Luciano Berio, Witold Lutoslawski, Krzysztof Penderecki, Luigi Nono, György Ligeti, Toru Takemitsu und Benjamin Britten. Im Moment ist dies die höchste Anerkennung, die die UNESCO im Bereich Musik verleiht.

Als Schriftsteller ist er genau für dieses Werk “Tango und Weltkino” bekannt, das 2003 dank eines Preises des Nationalen Argentinischen Kunstfonds in Buenos Aires veröffentlicht wurde. Außerdem nahm er an Forschungsprojekten teil, wie dem Wörterbuch des Spanischen und Iberoamerikanischen Kinos, im Jahre 2011 in acht Bänden von der SGAE (Gesellschaft der Autoren Spaniens) veröffentlicht. Aus den unzähligen Veröffentlichungen in Büchern und Zeitschriften sind besonders seine häufigen Beiträge in den „Spezialprojekten“ der Tageszeitung Clarín aus Buenos Aires hervorzuheben.

Er ist seit 2000 Mitglied der Nationalakademie des Tangos.


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