Während Europa unter den Wunden des Zweiten Weltkriegs verblutete, führte eine Gemeinschaft deutscher Einwanderer in Argentinien ihr gewohntes Leben weiter, unbeirrt von den Schrecken des Krieges. Ihre Traditionen und Aberglauben prägten den Alltag, gesellige Stunden boten Zerstreuung, und die Sehnsucht nach der fernen Heimat schwang stets mit.
Ab und an trübten Missverständnisse unter Nachbarn das harmonische Miteinander. Die politische Führung verweigerte eine klare Parteinahme, doch die Sympathien für Deutschland waren unübersehbar und fanden ihren Ausdruck in öffentlichen Reden. So nahm das Leben seinen gewohnten Lauf, bis Argentinien Deutschland und Japan den Krieg erklärte. Von diesem Moment an begann auch die friedliche Existenz der Einwanderer fernab der großen Städte zu zerfallen, gezeichnet vom Unheil einer verlorenen Schlacht. Besonders betroffen waren Tami und ihr Verlobter Hans, der Soldat.
Diana Garcia Simon, geboren in Argentinien, hat in Buenos Aires, Granada, Salamanca und Barcelona Romanistik studiert. Promotion in Frankfurt am Main. Neben ihrer Tätigkeit als Dozentin hat sie in mehreren Publikationen mitgewirkt, auch als Übersetzerin und Buchillustratorin. Sie hat literaturwissenschaftliche Bücher, Romane und Theaterstücke veröffentlicht.
Erschienen bei ABRAZOS:
Ich hab´ kein Heimatland. Jüdische Spuren im argentinischen Tango, 2021
Schattenfinsternis. Erzählungen, 2021
Gestrandete Dichtung. Politik und Humor im argentinischen Tango, 2022
Tengo mil novias. Don Juan en el tango argentino, 2024
© Michael Zimmermann