Carlos, Gabriela, Hilda, Fernando, Eva, Ernesto, Victoria und Clara sind Kinder und Familienangehörige von Verschwundenen, die den vorliegenden Band mit viel Mut und Überwindung mit ihren Erinnerungen, Erzählungen und Reflexionen über die traumatischen Erlebnisse vor, während und nach der argentinischen Militärdiktatur (1976 bis 1983) gestalten. Und zwar mit dem solidarischen Interesse, dass ihre gemeinsame Geschichte nicht in Vergessenheit gerät und anderen Betroffenen der Militärdiktatur hilft und Mut macht, ihren Kampf gegen die Straflosigkeit weiter zu führen. Sie alle wollten mit ihrem ‚heutigen’ Namen erscheinen und was es damit auf sich hat, war z.T. lange Zeit ein Geheimnis, das sie in ihren Geschichten preisgeben…
Hilda Montenegro schreibt: … Und dann haben so einfache Dinge, wie deinen eigenen Namen zu sagen oder dich vorzustellen, was die meisten Menschen tun ohne darüber nachzudenken, für dich eine andere Dimension gewonnen und es stärkt dich zu wissen, dass dich die Leute bei dem Namen nennen, den deine Eltern für dich gewählt haben.
Ernesto Espeche verfolgt in seiner Abhandlung die Interpretation des dialektischen Prozesses, der die Entstehung einer gemeinsamen Erinnerung bedeutete.
Zielgruppe: Jugendliche und Erwachsene, die an der Geschichte Argentiniens und der des Nationalsozialismus und dessen Einflüssen auf andere Diktaturen, insbesonders die Südamerikas interessiert sind.
Irene Prüfer Leske lebte nach ihrem Germanistik- und Romanistik-Studium in Tübingen und Heidelberg in den Jahren 1970 bis 1975 in Argentinien, wo 1974 ihr erster Sohn geboren wurde. Neben ihrer Tätigkeit als Deutschlehrerin an verschiedenen Institutionen hat sie damals auch in einer Villa Miseria und im Psychiatrischen Krankenhaus in Mar del Plata gearbeitet. Als potentiell Bedrohte der paramilitärischen Gruppe Triple A unter der Regierung von Isabel Perón und López Rega musste sie nach der Geburt des Kindes jede Nacht Unterschlupf bei Freunden suchen. Seit 1975 lebt sie in Spanien und ist seit 1994 Professorin im Bereich Übersetzen und Dolmetschen an der Universität Alicante. Zu ihren Forschungsbereichen zählt die Übersetzung von (Kinder-) Literatur mit ideologischem Hintergrund. Als Vorsitzende der Vereinigungen Asociación Alexander von Humboldt und VAMUE (Víctimas del Acoso Moral en las Universidades Españolas) setzt sie sich in den letzten 10 Jahren verstärkt vor allem für Opfer der neuen Sklaverei ein. 2005/2006 verbrachte Irene Prüfer ihr Sabbatjahr an der Universidad de Buenos Aires (UBA). Zahlreiche Beiträge auf Kongressen und Seminaren in Amerika, Asien und Europa. Letzte Veröffentlichungen 2008 und 2009: Der Seerosenteich; No puedo renegar de mi destino. Albrecht von Hagen y la conspiración contra Hitler; A. v. Humboldt und die Gültigkeit seiner Ansichten der Natur.