Tango, Rebellion am Nullpunkt

149,80

Autor: Fedor Pellmann

534 Seiten.

Der Tango bewegt seit über 100 Jahren weltweit viele Menschen. Meistens wird er außerhalb Argentiniens als Tanz praktiziert. Als populäre und vordergründig exotische Erscheinung hat der Tango aber noch kaum eine kultur- bzw. geistesgeschichtliche Betrachtung erfahren. Auch moderne Analysen wagen diesen Blick nicht. Die vorliegende Arbeit geht darum…

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Das Buch

Tango, Rebellion am Nullpunkt. Eine globale existenzielle Grenzerfahrung

Der Tango bewegt seit über 100 Jahren weltweit viele Menschen. Meistens wird er außerhalb Argentiniens als Tanz praktiziert. Als populäre und vordergründig exotische Erscheinung hat der Tango aber noch kaum eine kultur- bzw. geistesgeschichtliche Betrachtung erfahren. Auch moderne Analysen wagen diesen Blick nicht. Die vorliegende Arbeit geht darum als eine der wenigen dem „Wesen“ des Tangos nach, den sie – interdisziplinär und kulturgeschichtlich angelegt – als eine globale Existenzerfahrung erfasst. Im Mittelpunkt steht dabei der am Rand der Welt und an einem Tiefpunkt seiner Existenz angelangte bedrohte und entblößte moderne Mensch. Er wird in seinem Umfeld in Argentinien in seinen vielfältigen Bezügen beschrieben. In den Jahren zwischen 1900 und 1950 erfährt Argentinien eine von Widersprüchen gezeichneten Einwanderung und soziokulturelle Verwandlung. Vor Ort entsteht eine „periphere Moderne“ (Beatriz Sarlo), die sich in der heterogenen Metropole Buenos Aires, ihrer speziellen Lage und architektonischen Form und nicht zuletzt in der Genese und dialogischen Struktur des Tangos zeigt. Die in den – literaturgeschichtlich noch wenig erfassten – Liedtexten enthaltene Erfahrung eines gescheiterten Projekts „Amerika“ drückt sich in einer bisher noch wenig gehörten realistischen und existenznahen Weise aus. Zeitgleich zur europäischen Existenzphilosophie thematisiert die sog. „tanguidad“ in einem geistigen, kulturellen und symbolischen Zwischenraum die Herauslösung des Menschen aus seinen Bezügen. Die sog. Porteños haben diese Herausforderung mit ihrer Kultur beantwortet. Das bedrohte Selbst errettet sich nicht politisch, sondern kulturell. Es ergreift sich als Ausdruck und Neubeginn einer freien, lebensnahen und menschlich sehr eingängigen Form und Praxis. Der Tango und seine mythische Dimension werden darüber hinaus aber zu einem freien und neuen Raum des Lebens. Damit ist er gerade für Argentinien, aber auch für viele Begeisterte weltweit eine befreiende Erscheinung.

Der Autor

Fedor Pellmann, 1967 bei Augsburg geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Hispanistik in Augsburg. Er arbeitet seit über 25 Jahren als Lehrer an unterschiedlichen Sekundarschulen, zeitweise auch in Argentinien. Zurzeit unterrichtet er bei München. 2021 promovierte er am Romanischen Seminar in Heidelberg bei Prof. Dr. Poppenberg mit einer interdisziplinären Arbeit über den Tango. Daneben liegen auch einzelne Arbeiten zu Gottfried Benn, Paul Zech und Novalis vor. Der Verfasser legt mit diesem Lyrikband sein erstes größeres literarisches Werk vor. Einzelne frühe Gedichte sind in „Gegenwind“ (Augsburg) und spätere in der „Frankfurter Bibliothek“ der Jahre 2021 und 2022 erschienen. Fedor Pellmann erhielt 2020 beim 73. „Concurso Internacional de Poesía y Narrativa“ (Arg.)


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