Phôtos Mythos. Kleines Glossar der großen Fotomythen

16,95

Autor: Cher Khau Feng 

80 Farbseiten auf Illustrationspapier. Format 170 x 240 mm

Phôtos Mythos beschriftet ironisch Abbildungen mit Begriffen und Zitaten aus der Welt der Photographie – und dies ohne jegliche didaktische oder semiologische Absicht. Die Plakate aus der Ausstellung “Phôtos Mythos” zeigen, wie ambivalent und sogar absurd manche alltäglichen Ausdrücke in der Photographie sein können: denn der Mythos wird “nicht durch das Objekt seiner Botschaft definiert, sondern durch die Art und Weise, wie er diese ausspricht.“ 1
 
1- Roland Barthes. Mythen des Alltags. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1964, S. 85.  

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Das Buch

Phôtos Mythos beschriftet ironisch Abbildungen mit Begriffen und Zitaten aus der Welt der Photographie – und dies ohne jegliche didaktische oder semiologische Absicht. Die Plakate aus der Ausstellung “Phôtos Mythos” zeigen, wie ambivalent und sogar absurd manche alltäglichen Ausdrücke in der Photographie sein können: denn der Mythos wird “nicht durch das Objekt seiner Botschaft definiert, sondern durch die Art und Weise, wie er diese ausspricht.“ 1

1- Roland Barthes. Mythen des Alltags. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1964, S. 85.

Der Autor

Aus dem tiefsten Okzident kommend, erobert der Künstler Cher Khau Feng dank seines pragmatischen Realismus einen Platz am morgenländischen Horizont.

Geboren im Jahr  4657 ist er ein regelrechtes Erd-Schwein, aufgezogen im Barrio Chino (Chinatown) von Buenos Aires –  das eigentlich nicht chinesisch sondern taiwanesisch ist, in dem jedoch alles Asiatische als irgendwie chino gilt. Unter dem Einfluss der süßen Düfte und Reize seiner Nachbarin 角质乳房 (Jiǎozhì rǔfáng) regt sich schon früh das Interesse des kleinen Khau Feng für den Orient. Davon überzeugt, dass heute hinter jeder künstlerischen Avantgarde irgendwo eine Ginseng-Wurzel steckt, verfällt er schließlich voll und ganz dieser tausendjährigen Kultur.

Immer wieder ermuntert er auf den Titelseiten der Zeitschriften für Kunst und Gastronomie die Menschen von weit über die Grenzen der verbotenen Stadt hinaus, mit schrägem Blick dem Gang durch die Restaurants der Welt seiner monumentalen Ausstellungen entlang der Route des roten Drachens zu folgen.

Ebenso systematisch erfolgen die ablehnenden Bescheide der chinesischen Kantonsbehörden auf Khau Feng’s beharrliche Bitten um Einbürgerung. Das Licht seiner Werke strahle herüber von der aufgehenden Sonne der kapitalistischen Insel Taiwan –  von da drüben eben  –  so die offizielle Begründung. Doch vertrauliche Quellen munkeln, dass mit Ai Weiwei, „es schon genügend 靈感的啟發 gibt (uei uei aus der Maori-Sprache: inspiriert inspiriert)“, dass die Steuerkassen von Kanton schon ausreichend inspiriert seien.

Wieder andere Gegner behaupten, Cher Khau Feng hege mit seinem unterschwellig binational-mitteleuropäischem Pseudonym nichts als das schäbige Verlangen, seine Werke so teuer wie möglich einer wert- und ahnungslosen Kundschaft  zu verkaufen. Weit gefehlt! Das deutsche Konsum-Paradigma setzt der ideologisch-konzeptuellen Magnitude des Werks eines trikontinentalen Künstlers hier enge Grenzen!

Trotzdem befinden sich Khau Feng’s Werke unter einen Tarnnamen weltweit in Fotosammlungen, u.a. im Museum Ludwig, Köln; Wifredo Lam Center, Kuba; Museum of Modern Arts MAM, Rio de Janeiro, Brasilien; Museo Nacional de Bellas Artes MNBA, Buenos Aires; MMK- Buenos Aires MAMba und privaten Sammlungen in Amerika, Spanien, Australien, Brasilien und Argentinien.

Khau Feng lebte 10 Jahre im Berliner Friedrichshain, einem ehemaligen Rückzugsort Ost-Berliner Nordvietnamesen. Dort bekochen, verköstigen, benebeln und begrüßen ihn seine Nachbarn noch heute in vietnamesischer Manier. Auch wenn das Khau Feng mittlerweile alles ziemlich spanisch vorkommt, fand er hier doch seine friedrichs-reiche Hai(n)mat.


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